Donnerstag, Januar 29, 2015

Dafür hat Estland Euro und die niedrigsten Staatsschulden

In relativen Armut lebten im Jahr 2013 22%, in absoluten Armut 8% der Bevölkerung Estlands. Dabei ist unter den Esten das Armutsrisiko geringer

Ein Artikel aus Postimees.

Staatliche Beihilfen und Renten halfen der Armutsfalle zu entkommen, denn ohne sie würden in relativen Armut 41% und in absoluten Armut 33% der Bevölkerung leben, berichtet der Statistikamt. Im Jahr 2013 unterschieden sich die Einkünfte zwischen den reichsten 20% und den ärmsten 20% um das 6,6-fache.

Die relative Armut ist besonders unter den Älteren verbreitet. Ca. 30% der Einwohner des Landes, die 65 und älter sind, leben in relativen Armut. Die absolute Armut ist vor allen bei den Kindern und Jugendlichen (0-24 Jahre) als auch bei den Einwohner im Vorruhestandsalter (50-64) sehr hoch, in diesen Gruppen war jeder zehnte in der Risikozone.

Der Bildungsstand zeigt hohen Einfluss auf das Risiko arm zu werden. Von den Leuten mit Grundschuld-bildung, war jeder dritte in der ärmsten Gruppe und nur jeder zwölfte in der reichsten. Gleichzeitig war jede dritte Person mit Hochschulbildung in den reichsten 20% vertreten. Deswegen ist bei ihnen die relative und absolute Armut (14,6% bzw. 4,1%) zweieinhalb Mal seltener als bei den Personen mit niedrigem Bildungsstand (33% bzw. 10,4%). Ein höherer Bildungslevel ist eine wichtige Voraussetzung, um der Armut zu entkommen.

Die Einkünfte von Esten waren höher, als bei Nichtesten und das Risiko in Armutsfalle zu fallen war bei ihnen auch geringer. Der Level der relativen Armut war bei den Esten im Jahr 2013 um 9% geringer als bei den Nichtesten und der Level der absoluten Armut um 4% niedriger. Von den Esten lebten in relativen Armut 19,5%, in absoluten 6,8%, bei den Nichtesten waren die Werte 28,6% bzw. 11%.

Im Jahr 2013 wurde als relative Armut als Netto-Einkünfte von weniger als 358 Euro definiert, die absolute Armut von weniger als 205 Euro.

Samstag, Januar 24, 2015

UNESCO Holocaust exhibition nixed following Latvian protests

An article from JTA

Latvian officials prevented the opening of an exhibition about the Holocaust that Russia wanted to host at a United Nations building.

The exposition, titled “Stolen childhood: Holocaust victims Seen by Child Inmates of Salaspils Nazi Concentration Camp,” was canceled following objections by Latvian officials to its scheduled opening on Sunday at the Paris seat of UNESCO, the United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization, a UNESCO spokesman told JTA on Wednesday.

The exposition’s curator, historian Alexander Dioukov, told RIA Novosti that Latvia’s chief delegate to UNESCO, Sanita Pavluta-Deslandes, said the exposition risked damaging her country’s image during its presidency of the European Union, which the Baltic country assumed on Jan. 1 and will hold until July. 1. Dioukov, who heads the Historical Memory association, said the exposition was co-sponsored by the UNESCO missions of Russia and Belarus.

UNESCO policy gives member states veto powers over events organized by other member states, a UNESCO spokesman told JTA.

“It wasn’t UNESCO’s decision to cancel, it was simply protocol,” spokesman Roni Amelan said. “Latvia opposed an exhibition by the Russian Federation that included photos from a concentration camp in Latvia.” In an unsigned email to JTA, Latvia’s delegation to UNESCO said it offered to its Russian counterpart “to cooperate in order to organize in the future the event devoted to Holocaust remembrance, including by showing the film ‘The Controversial History’ about Latvia’s inhabitants, Holocaust survivors, Salaspils concentration camp survivors [and] Soviet deportation survivors.”

The email author did not answer JTA’s question as to why Latvia opposed the “Stolen childhood” exhibition. Speaking to the LETA news agency on Wednesday, Karlis Eihenbaums, a spokesman for the Latvian Foreign Ministry, confirmed Riga’s opposition to the exhibition, adding that Dioukov “expressed openly hostile and unfriendly statements about Latvia and its people.”

Long burdened by bitter memories of Russia’s occupation of Latvia and Latvian complicity in Nazi war crimes during World War II, the two countries have had a tense relationship. Latvian leaders often have accused Moscow of expansionism and equated Nazism to communism despite protests by the Simon Wiesenthal Center and other Jewish groups.

In turn, Moscow hit back at what it called government support for the popular glorification of Nazi Latvians, including some who murdered Jews.

Sonntag, Januar 18, 2015

Statistik über Flüchtlinge

Im letzten Jahr hat Estland 20 Ausländern Asyl gewährt, die Mehrheit von ihnen hat sudanesische Staatsbürgerschaft. Es wurden insgesamt 157 Anträge gestellt.

Estland hat 20 Anträgen stattgegeben, sieben aus Sudan, vier aus Syrien und vier aus Kosovo. Auch wurde den Anträgen von zwei Bürger aus Bangladesch, zwei Palästinenser und ein Russländer stattgegeben. Die meisten Anträge haben ukrainische Staatsbürger gestellt, von 58 Anträgen wurde keinem einzigen stattgegeben.

Im Jahr 2013 wurden sieben Anträge von 97 anerkannt.

Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wurden in Deutschland im Jahr 2014 173.072, also mehr als 1000 mal mehr Anträge gestellt. 40.563 Anträge wurden positiv bewertet, also hat Deutschland 2000 Mal mehr Flüchtlingen aufgenommen als Estland!

Die Stiftung Wissenschaft und Politik vom Deutschen Institut für Internationale Politik und Sicherheit hat einen Verteilungsschlüssel erarbeitet, wieviele Flüchtlinge ein Land aufnehmen kann, um eine faire Verteilung in Europa zu erreichen. Verglichen mit den realen Zahlen landet Estland auf dem letzten Platz (letzte Seite im verlinkten Dokument), während Schweden um 266% zu viele Flüchtlinge aufnimmt.

Dienstag, Januar 06, 2015

Das Spiel

Die estnische Firma Gamerton OÜ brachte zum Jahreswechsel ein Brettspiel auf den Markt, das für einiges Stirnrunzeln gesorgt hat. Der Name des Spiels ist „Seltsimees Puu Eestit vallutamas“, also „Der Genosse Puu besetzt Estland“, die Parallelen zu realexistierenden Personen sind unübersehbar. Das Szenario besteht darin, dass „der Genosse Puu“ ganz Estland besetzt hat, nur die Hauptstadt von Saaremaa Kuresaare ist noch in Hand des Spielers. Die Aufgabe ist nun, Estland die Freiheit wiederzubringen. Schauen wir uns das Spiel etwas genauer an:

Die Schachtel

Estland ist in Not! Durch schnelles Vordringen besetzte der mystische Genosse Puu ganz Estland. Der letzte freie Ort ist Kuresaare (Insel Saaremaa). Von hier fangen die Spieler an Estland zu befreien. (Die Autoren bitten darum, dass niemand auf sie beleidigt ist, denn alles ist ausgedacht, sie wollen niemanden beleidigen).

Die maximale Augenanzahl auf den Würfeln ist drei.

Links: Der Genosse Puu spaziert mit seinem neuen Liebchen. Puu behauptet Dir gegenüber, Liebe ist alles was man braucht, und ihr schliesst einen zeitlich befristeten Waffenstillstand

Rechts: Du gründest einen Verband der Fallschirmjäger. Beim ersten Absprung wird klar, dass die Energie-Drinks keine Flügel verleihen.

Links oben: Der Genosse Puu sprengt beide Gasleitungen an der Ostgrenze. Lettland setzt die Gaslieferungen nach Estland über Karksi fort.

Rechts oben: Der Genoss Puu schafft in Estland Steuern auf Alkohol ab. Anstatt zu kämpfen, laufen Soldaten auf beiden Seiten in die Läden

Links unten: Tallinn gründet eine Stadtarmee. Diese Armee begrenzt ihre Tätigkeit auf die Bewachung der städtischen Läden

Rechts unten: Eurovision. Du schliesst en Abkommen mit Puu, dass ihr euch gegenseitig 12 Punkte zuschustert

Links: Die Studenten der Tallinner Uni schicken Satelliten in den Orbit, jetzt hast Du ein Netz aus Aufklärungssatelliten

Rechts: Du bist nicht mehr in der 4G-Empfangszone. Jetzt kämpfen Deine Soldaten, anstatt in Facebook sich rumzutreiben

Links: Lettland schickt seine Panzer. Du setzt Dich in den einzigen Panzer und bewegst Dich vorwärts

Mitte: Die Fans von Genossen Puu feiern einen Fest neben dem Bronzenen Soldaten. Für Alkoholkonsum an einem öffentlichen Ort verteilt die Stadtpolizei Strafen und jagt sie auseinander

Rechts: Pussy Riot treten in der Tallinner Kirche auf. Der Genosse Puu und die Stadtpolizei müssen die Mädchen fangen

Links: Der Präsident macht ein Selfie in Twitter. Die Studenten der Columbia-Universität sehen, dass ihr ehemaliger Kommilitone in Gefahr ist und kommen zur Hilfe

Rechts: Tausende von finnischen Touristen können nicht aufs Schiff, um in die Heimat zurückzukehren. Nach ein Gins, gründen sie einen estnischen Verband und schliessen sich Dir an

Links: Der Genosse Puu sabotiert die beiden EstLink Kabel. Anstatt Krieg zu führen, musst Du Dich mit dem Energieverkäufer streiten

Links von der Mitte: Ein WM-Qualifikationsspiel Estland - England. Anstatt gegen den Genossen Puu, musst Du gegen die Engländer kämpfen

Rechts von der Mitte: Der Genosse Puu verdreifacht den Mindestlohn in Estland. Die Arbeitnehmer verstopfen den ganzen Sängerplatz

Rechts: Die Mitstreiter des Genossen Puu haben jahrelang grosse Grundstücke in Estland zusammengekauft. Rund um die wichtigen Verteidigungsanlagen befindet sich das Land im Eigentum des Gegners

Aus Schweden kommen Soldaten, die Regenbogenfahnen schwenken. Der Gegner nimmt sie nicht ernst und greift stärker an

Links: Der Genosse Puu greift Deine Stellungen aus der Luft um 4:20 nachmittags an. Die holländischen Piloten, die Estland verteidigen sollen, sind zu diesem Zeitpunkt schon high.

Mitte: Der Genosse Puu erklärt den Ländern Westeuropas ein Ultimatum, die Gaspreise verdoppeln sich und die Lieferungen werden eingestellt. Der Winter nähert sich, deswegen wird der Vorschlag angenommen und der Genosse Puu schwimmt im Geld

Rechts: In der Armee von Genosse Puu ist Urlaubszeit. Die Soldaten, die in den Urlaub gegangen sind, kommen her, um zu kämpfen

Links: Die NATO ist bereit ihre Seeflotte Dir zur Unterstützung zu schicken, deswegen fängt Genosse Puu an, in die Ostsee Minen zu legen. Der Genosse Puu schafft es Admiral Cowan (der estnische Flaggschiff) zu versenken und nimmt Dir die Möglichkeit gegen die Minen zu kämpfen

Mitte: In der Bucht von Pärnu wurde ein fremdes U-Boot bemerkt. Es stellte sich heraus, dass der Genosse Puu baden wollte

Rechts: Studien besagen, dass nur jeder 10. Amerikaner weiss, wo Estland sich befindet. Der Genosse Puu verspricht, dass es niemanden beunruhigen soll, denn bald wird niemand Estland auf der Karte finden.