Donnerstag, Oktober 26, 2006
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Dritte Woche England
Zuerst muss ich zwei Sachen richtigstellen, die einige Leser beim Lesen meiner vorherigen Erfahrungen missverstanden haben:
- Wenn ich etwas mit Wiesbaden vergleiche, dann ist es keine Beleidigung, sondern uneingeschränkte Bewunderung. Wiesbaden ist fuer mich die schoenste deutsche Stadt mit den genialsten Villen. Also vorher Dostojewskij's "Der Spieler" lesen und ein paar Tage in Wiesbaden spazieren gehen, sehr empfehlenswert
- An die Fans der Polarmaus. Es ist kein niedliches Tierchen, sondern ein Vieh, das sich nicht nur mein Kaese gefressen hat, sondern offenbar auch meine Krawatte und mein Handy. Lesen kann es offenbar auch nicht, obwohl ich ein Zettel mit der Belohnung auf den Kuehlschrank gehaengt habe, hat sie sich nicht gemeldet. Zum Glueck wohne ich jetzt in einem Appartement mit 2 Badezimmern, 2 Schlafzimmern, einem kuenstlichen Kamin und einer Statue von Alexander dem Grossen im Wohnzimmer. Die Adresse gibt es demnaechst zusammen mit der Telefonnummer in einer anderen Mail.
Meine Erlebnisse in England (dritte Woche):
1. Vor kurzem hat ein BWLer eine ernstgemeinte Frage in heise-Forum gestellt: Warum hasst ihr Techniker uns? Nun heute habe ich eine Antwort gefunden: Weil die Techniker den Leuten das Leben leichter machen wollen und die BWLer schwerer. Jüngstes Beispiel: Ich wollte zu einem Kunden nach Swindon, es ist eine Zugstunde weg von Bracknell mit einem Bummelzug. Zwischen 8.00-9.30 kostet ein Hin- und Rückticket 51 Pfund (ca. 75 EUR). Für das Geld komme ich mit dem ICE von München nach Stuttgart und zurück. Nach 9.30 kostet derselbe Ticket 19.50 Pfund. Wenn man also morgens fahren muss, heisst es friss oder stirb. So was kann sich nur ein BWLer ausgedacht haben.
2. Um im Zug die Tür aufzumachen, muss man das Türfenster öffnen, sich rauslehnen und die Türklinke aussen drücken. Es ist nicht weil die Tür kaputt ist, so ist die Konstruktion. So was habe ich in noch keinem Land der Welt gesehen. Zur Erinnerung, es ist England im Jahr 2006.
3. Merke, casual Friday gilt auch dann, wenn man zum Kunden geht, also kein Anzug, sondern Jeans, sonst fragt jeder zweite, warum man im Anzug rumläuft
4. Ich akzeptiere, dass der Verkehr andersrum faehrt, ich kann mich mit verschiedenen Steckdosen für Elektrogeräte und Telefon anfreunden, meinetwegen kann man mit Pfund, Gallon und Inches rechnen, aber warum haben selbst Glühbirnen andere Fassungen, als der Rest von Europa?
5. Um Russinen in Bracknell zu treffen, geht man in den naechsten Pub und spitzt die Ohren. Ich habe eine als Bedienung am Tresen getroffen, Russin aus Litauen und zwei aus Sevastopol haben sich auf Russisch unterhalten, gaben mir sofort ihre Telefonnummer, obwohl ich gar nicht danach gefragt habe.
6. Geht niemals nach Ascot ausserhalb der Pferderennen-Ereignisse. Ascot ist ein Strassendorf in dem es nicht mal ein Zentrum gibt, in 10 Minuten hat man alles gesehen, was man sehen moechte, in den naechsten 10, was man nicht sehen möchte. Danach setzt man sich in den Zug und fährt zurück nach Bracknell. Was die Pferderennen angeht, bis zum Ende des Jahres gibt es nur Jumps, also Hindernisrennen, das soweit ich weiss in Deutschland verboten ist. Die Pferde verletzen sich zu oft und wenn sich das Pferd das Bein bricht, wird es auf Ort und Stelle erschossen (mit Sichtschutz von den Zuschauern). Ich glaube das will ich nicht sehen. Naechstes Jahr gibt es wieder Flats, da gehe ich dann hin.
7. Der Terrorismus hat gewonnen. Jeder, der einmal durch die Sicherheitskontrollen in Heathrow durchgehen musste, wird diesen Satz sofort bestaetigen. Es dauert 1 1/2 Stunden durch die Kontrollen durchzukommen, im Handgepaeck ist nicht mal Zahnpasta erlaubt, man muss die Schuhe und Oberkleidung ausziehen, nur 1 Handgepaeck mitnehmen (da ich Videokamera und Laptop dabei hatte, musste ich die Laptop-Tasche abgeben und den Laptop die ganze Zeit in der Hand halten). Das Ziel der Terroristen Angst und Schrecken zu verbreiten und dadurch unzumutbare Freiheitsbeschränkungen in den westlichen Ländern einzuführen wurde hier erreicht.
8. Das Web2.0 zu dem auch Bloggen gehoert lebt von der Teilnahme der Leser. Deswegen ein kleines Wettbewerb: Wer als erster einen Kommentar, der ueber dier Sorte "Hallo Anton" rausgeht, verfasst, kriegt von mir eine Packung Shortbreads zugeschickt.
- Wenn ich etwas mit Wiesbaden vergleiche, dann ist es keine Beleidigung, sondern uneingeschränkte Bewunderung. Wiesbaden ist fuer mich die schoenste deutsche Stadt mit den genialsten Villen. Also vorher Dostojewskij's "Der Spieler" lesen und ein paar Tage in Wiesbaden spazieren gehen, sehr empfehlenswert
- An die Fans der Polarmaus. Es ist kein niedliches Tierchen, sondern ein Vieh, das sich nicht nur mein Kaese gefressen hat, sondern offenbar auch meine Krawatte und mein Handy. Lesen kann es offenbar auch nicht, obwohl ich ein Zettel mit der Belohnung auf den Kuehlschrank gehaengt habe, hat sie sich nicht gemeldet. Zum Glueck wohne ich jetzt in einem Appartement mit 2 Badezimmern, 2 Schlafzimmern, einem kuenstlichen Kamin und einer Statue von Alexander dem Grossen im Wohnzimmer. Die Adresse gibt es demnaechst zusammen mit der Telefonnummer in einer anderen Mail.
Meine Erlebnisse in England (dritte Woche):
1. Vor kurzem hat ein BWLer eine ernstgemeinte Frage in heise-Forum gestellt: Warum hasst ihr Techniker uns? Nun heute habe ich eine Antwort gefunden: Weil die Techniker den Leuten das Leben leichter machen wollen und die BWLer schwerer. Jüngstes Beispiel: Ich wollte zu einem Kunden nach Swindon, es ist eine Zugstunde weg von Bracknell mit einem Bummelzug. Zwischen 8.00-9.30 kostet ein Hin- und Rückticket 51 Pfund (ca. 75 EUR). Für das Geld komme ich mit dem ICE von München nach Stuttgart und zurück. Nach 9.30 kostet derselbe Ticket 19.50 Pfund. Wenn man also morgens fahren muss, heisst es friss oder stirb. So was kann sich nur ein BWLer ausgedacht haben.
2. Um im Zug die Tür aufzumachen, muss man das Türfenster öffnen, sich rauslehnen und die Türklinke aussen drücken. Es ist nicht weil die Tür kaputt ist, so ist die Konstruktion. So was habe ich in noch keinem Land der Welt gesehen. Zur Erinnerung, es ist England im Jahr 2006.
3. Merke, casual Friday gilt auch dann, wenn man zum Kunden geht, also kein Anzug, sondern Jeans, sonst fragt jeder zweite, warum man im Anzug rumläuft
4. Ich akzeptiere, dass der Verkehr andersrum faehrt, ich kann mich mit verschiedenen Steckdosen für Elektrogeräte und Telefon anfreunden, meinetwegen kann man mit Pfund, Gallon und Inches rechnen, aber warum haben selbst Glühbirnen andere Fassungen, als der Rest von Europa?
5. Um Russinen in Bracknell zu treffen, geht man in den naechsten Pub und spitzt die Ohren. Ich habe eine als Bedienung am Tresen getroffen, Russin aus Litauen und zwei aus Sevastopol haben sich auf Russisch unterhalten, gaben mir sofort ihre Telefonnummer, obwohl ich gar nicht danach gefragt habe.
6. Geht niemals nach Ascot ausserhalb der Pferderennen-Ereignisse. Ascot ist ein Strassendorf in dem es nicht mal ein Zentrum gibt, in 10 Minuten hat man alles gesehen, was man sehen moechte, in den naechsten 10, was man nicht sehen möchte. Danach setzt man sich in den Zug und fährt zurück nach Bracknell. Was die Pferderennen angeht, bis zum Ende des Jahres gibt es nur Jumps, also Hindernisrennen, das soweit ich weiss in Deutschland verboten ist. Die Pferde verletzen sich zu oft und wenn sich das Pferd das Bein bricht, wird es auf Ort und Stelle erschossen (mit Sichtschutz von den Zuschauern). Ich glaube das will ich nicht sehen. Naechstes Jahr gibt es wieder Flats, da gehe ich dann hin.
7. Der Terrorismus hat gewonnen. Jeder, der einmal durch die Sicherheitskontrollen in Heathrow durchgehen musste, wird diesen Satz sofort bestaetigen. Es dauert 1 1/2 Stunden durch die Kontrollen durchzukommen, im Handgepaeck ist nicht mal Zahnpasta erlaubt, man muss die Schuhe und Oberkleidung ausziehen, nur 1 Handgepaeck mitnehmen (da ich Videokamera und Laptop dabei hatte, musste ich die Laptop-Tasche abgeben und den Laptop die ganze Zeit in der Hand halten). Das Ziel der Terroristen Angst und Schrecken zu verbreiten und dadurch unzumutbare Freiheitsbeschränkungen in den westlichen Ländern einzuführen wurde hier erreicht.
8. Das Web2.0 zu dem auch Bloggen gehoert lebt von der Teilnahme der Leser. Deswegen ein kleines Wettbewerb: Wer als erster einen Kommentar, der ueber dier Sorte "Hallo Anton" rausgeht, verfasst, kriegt von mir eine Packung Shortbreads zugeschickt.
Donnerstag, Oktober 12, 2006
Zweite Woche England
1. Es gibt hier eine lustige Erfindung, nennt sich casual Friday, an dem Tag kann auch mein Chef im T-Shirt ankommen (ich war natuerlich als einziger mit Krawatte da). Casual wird auch die Sprache (Zitat aus einem mitgehoertem Telefonat in der Firma: These bloody Germans really fucked it up)
2. London ist eine Droge, die high macht und suechtig. Ich brauche gar keine Karte, um mich zu orientieren, einfach in beliebige Richtung laufen und den Geist vom Leben dieser Stadt einatmen, jede zweite Strasse kommt einem eh bekannt vor, irgendwo hat man was von ihr gehoert
3. Es gibt auch sehr ruhige Ecken in London, von Camden Town (ach waere ich 10 Jahre juenger, haette ich dort sehr viel Geld gelassen, aber wo soll man den Metal-Fummel jetzt anziehen, in die Firma am casual Friday?) runter zum Regent Canal und Richtung Little Venice, sehr schoener Spaziergang am Zoo vorbei, an Parks, wo die Haeuser angeblich um 30 Mio Pfund kosten (siehts aus wie Wiesbaden), bis nach Paddington.
4. Die britische Pornolaeden nennen sich Harmony, sehen aus wie der neue H&M-clone und mit genau dem gleichen Gesichtsausdruck geht man dorthin auch rein. Drinnen sind nette Paerchen, die sich die neuesten Spielzeuge anschauen, zu den Hardcore-Videos traellern The Corrs "What Can I Do to Make You Love Me". Bin ich eigentlich der einzige, dem so was auffaellt?
5. Ich mache mir ernsthafte Sorgen um die britische Post, Briefmarken gibt es zwar bei jedem Inder, aber keiner kann einem sagen, wieviel man denn nun auf ein Brief draufkleben muss, angeblich aendert sich das so oft, dass auf den Briefmarken nicht mal mehr der Wert draufsteht. Und Postoffice sieht man auch aeusserst selten. Wird die deutsche Post auch so?
6. In London passieren einem (mir?) dauernd lustige Dinge. Am Piccadily Circus hielt mir ein BBC-Reporter Micro unter die Nase und wollte meine Meinung über Computerspiele wissen. Ich habe ihm was erzaehlt, leider gingen mir die gewaehlten Ausdruecke aus, so dass ich ins Stottern kam, was wohl nicht allzu radiotauglich ist. Na ja, wenn er gewillt ist, kann er ja was zusammenschneiden.
7. Ich glaube, ich beginne zu verstehen. In jeder heisslaufender Oekonomie sind 5-7% Inflation ganz gut und natuerlich. Was dabei zuerst da ist, der Aufschwung oder die Inflation ist erstmal unerheblich. Wenn es politische Beschraenkungen gibt, der Staat die Preise moeglichst regulieren will, um die Geldmenge nicht steigen zu lassen (zum Beispiel um Maastricht-Vertrag einhalten zu koennen oder die eigene Waehrung nicht zu entwerten), oder alle Waren durch die hohe Konkurrenz der Firmen untereinander trotzdem billig bleiben, dann steigen die Preise in dem Bereich, den der Staat nicht regulieren kann oder will, und die Menge beschraenkt ist, naehmlich bei Immobilien. Es ist dasselbe in USA, in Grossbritanien, in Irland und im Baltikum zu beobachten. Moral der Geschichte (frei nach Jurassic Park): Inflation findet immer einen Weg.
8. "Death of a president", der Film, der die Ermordung von George Bush zeigt, wird hier im Free-TV gezeigt, in der Stadt kleben grossformatige Anzeigen. Ich bin sicher, dass dieser Film niemals in Deutschland im Fernsehen kommt. Wenn es moeglich ist, schaut ihn euch irgendwie an, er ist sehr gut, fast so gut, wie Fahrenheit 911.
9. Kann das sein, dass das Betriebssystem mit dem man arbeitet, etwas über das persönliche Selbstverständnis aussagt? In München arbeitete ich mit UNIX, habe mich als Techniker begriffen und alle verachtet, die mit Windows arbeiten. Hier arbeite ich die ganze Zeit mit Windows, bin eher ein Clerk und erstelle die ganze Zeit fröhlich Excels und Powerpoints.
2. London ist eine Droge, die high macht und suechtig. Ich brauche gar keine Karte, um mich zu orientieren, einfach in beliebige Richtung laufen und den Geist vom Leben dieser Stadt einatmen, jede zweite Strasse kommt einem eh bekannt vor, irgendwo hat man was von ihr gehoert
3. Es gibt auch sehr ruhige Ecken in London, von Camden Town (ach waere ich 10 Jahre juenger, haette ich dort sehr viel Geld gelassen, aber wo soll man den Metal-Fummel jetzt anziehen, in die Firma am casual Friday?) runter zum Regent Canal und Richtung Little Venice, sehr schoener Spaziergang am Zoo vorbei, an Parks, wo die Haeuser angeblich um 30 Mio Pfund kosten (siehts aus wie Wiesbaden), bis nach Paddington.
4. Die britische Pornolaeden nennen sich Harmony, sehen aus wie der neue H&M-clone und mit genau dem gleichen Gesichtsausdruck geht man dorthin auch rein. Drinnen sind nette Paerchen, die sich die neuesten Spielzeuge anschauen, zu den Hardcore-Videos traellern The Corrs "What Can I Do to Make You Love Me". Bin ich eigentlich der einzige, dem so was auffaellt?
5. Ich mache mir ernsthafte Sorgen um die britische Post, Briefmarken gibt es zwar bei jedem Inder, aber keiner kann einem sagen, wieviel man denn nun auf ein Brief draufkleben muss, angeblich aendert sich das so oft, dass auf den Briefmarken nicht mal mehr der Wert draufsteht. Und Postoffice sieht man auch aeusserst selten. Wird die deutsche Post auch so?
6. In London passieren einem (mir?) dauernd lustige Dinge. Am Piccadily Circus hielt mir ein BBC-Reporter Micro unter die Nase und wollte meine Meinung über Computerspiele wissen. Ich habe ihm was erzaehlt, leider gingen mir die gewaehlten Ausdruecke aus, so dass ich ins Stottern kam, was wohl nicht allzu radiotauglich ist. Na ja, wenn er gewillt ist, kann er ja was zusammenschneiden.
7. Ich glaube, ich beginne zu verstehen. In jeder heisslaufender Oekonomie sind 5-7% Inflation ganz gut und natuerlich. Was dabei zuerst da ist, der Aufschwung oder die Inflation ist erstmal unerheblich. Wenn es politische Beschraenkungen gibt, der Staat die Preise moeglichst regulieren will, um die Geldmenge nicht steigen zu lassen (zum Beispiel um Maastricht-Vertrag einhalten zu koennen oder die eigene Waehrung nicht zu entwerten), oder alle Waren durch die hohe Konkurrenz der Firmen untereinander trotzdem billig bleiben, dann steigen die Preise in dem Bereich, den der Staat nicht regulieren kann oder will, und die Menge beschraenkt ist, naehmlich bei Immobilien. Es ist dasselbe in USA, in Grossbritanien, in Irland und im Baltikum zu beobachten. Moral der Geschichte (frei nach Jurassic Park): Inflation findet immer einen Weg.
8. "Death of a president", der Film, der die Ermordung von George Bush zeigt, wird hier im Free-TV gezeigt, in der Stadt kleben grossformatige Anzeigen. Ich bin sicher, dass dieser Film niemals in Deutschland im Fernsehen kommt. Wenn es moeglich ist, schaut ihn euch irgendwie an, er ist sehr gut, fast so gut, wie Fahrenheit 911.
9. Kann das sein, dass das Betriebssystem mit dem man arbeitet, etwas über das persönliche Selbstverständnis aussagt? In München arbeitete ich mit UNIX, habe mich als Techniker begriffen und alle verachtet, die mit Windows arbeiten. Hier arbeite ich die ganze Zeit mit Windows, bin eher ein Clerk und erstelle die ganze Zeit fröhlich Excels und Powerpoints.
Samstag, Oktober 07, 2006
Erste Woche England
Was ich bisher über England gelernt habe (erste Woche):
1. Trotz der nahezu völligen Freigabe der Ladenöffnungszeiten ist es nahezu unmöglich vor 9.00 und nach 18.00 was zu kaufen. Alle Läden bis auf ein paar kleine Klitschen und Tankstellen sind zu. Und von der Klitsche (in der es polnische Waren gibt, die aber von Afganis geleitet wird) hat man mir abgeraten, weil sie angeblich schon 2x ausgeraubt wurde. Vielleicht weil sie als einzige offen hatte?
2. Der wichtigste Grundsatz im Kapitalismus: Im freien Markt bestimmt die Nachfrage den Preis des Angebotes. Wenn gerade Scheisse nachgefragt wird, dann wird Scheisse zum Preis von Gold verkauft, solange es Leute gibt, die es trotzdem kaufen. Wenn jeder Wohnungen braucht, kann auch eine Hundehütte für über 100 000 Pfund verkauft werden. Und für 10m^2 kann man auch 500 EUR fuer 2 Wochen verlangen. Die billigste Wohnung kann man fuer 600 Pfund KALT mieten, dazu kommen nochmal mind. 200 Pfund Nebenkosten. Und das alles in Bracknell! Und da sagt man noch München wäre teuer. Die Gehälter sind nicht viel höher als in Deutschland, weiss allerdings nicht, wie viel an Steuern abgerechnet wird
3. In der Arbeit kleiden sich die Leute ordentlicher als in Deutschland, ich schätze das ist reine Angewohnheit aus den Schulzeiten, ich komme mir vor wie in einem Dilbert-Comik. Die gängigen Klischees über Marketing und Chefsekretärinnen funktionieren hier viel besser. Working nine to five ist recht strikt, aber ich bekomme Emails, die um 10 Uhr abends geschrieben wurden, von zu Hause aus
4. Volvic with touch of fruit könnte man in Deutschland auch als Fanta mit neuer Geschmacksrichtung verkaufen. Ansonsten kann man sich hier auch gut und gesund ernähren, habe noch keine Fish'n'Chips Bude gesehen. Das bisher bestschmeckendste war der Tee aus dem Automaten. Würde gerne den ganzen Automaten abbauen und mitnehmen
5. Zum Glück sind in Deutschland die neuen Städte alá Eisenhuettenstadt am Absterben. Gegen Bracknell ist selbst Pforzheim eine altwürdige Schönheit mit sehr attraktivem Stadtkern und sprudelndem Leben. Von der Einwohnerzahl sind die beiden Städte durchaus vergleichbar, allerdings gibt es schon einen Grund warum meine Kollegen, die schon jahrelang in meiner Firma arbeiten, ausser dem Bahnhof noch nie was Bracknell gesehen haben
6. Ich schätze die Engländer haben immer noch Verschlüsselungeinrichtungen seit dem 2. Weltkrieg nicht abgeschaltet, ich kriege keinen von meinen beiden Laptops in ein Funknetzwerk eingeloggt. Die Handies funktionieren, aber da gibt es eine natürliche Verschlüsselung, wenn zwei Engländer sich schnell und nuschelnd unterhalten, versteht man eh nichts
7. Die Chinesen in England sind komplett anders als die Chinesen in Deutschland. Während ich im deutschen Wohnheim kaum Kontakt zu ihnen aufbauen konnte, sind sie hier sehr offen und kontaktbereit, einer hat mir angeboten eine WG aufzumachen
8. Die englischen Taxifahrer sind die lustigsten Menschen, die ich bisher getroffen haben. Die Monty Pythons muessen vorher Taxifahrer gewesen sein. Das Service-Personal ist viel freundlicher als in Deutschland (ausgenommen Makler-Agenturen, die können es sich leisten arrogant zu sein)
9. Englisches Fernsehen (vor allem öffentlich-rechtliches) ist besser als deutsches, kommen ihrem populär-wissenschaftlichem Bildungsauftrag viel eher nach, was irgendwas nervtötend wird, dass jede halbwegs spektakuläre Sequenz mind. 10 Mal gezeigt wird. So kann man 10 min Sendematerial auch auf eine Stunde aufblasen
10. Warum regen sich die Bayern über Popetown auf? Sie haben Father Ted noch nicht gesehen. In der letzten Folge ging es darum, wie ein Pfarrer die ganze Zeit versucht einem Bischof in den Hinteren zu treten. Angeblich ist das eine irische Serie. Kann ich mir nicht vorstellen.
11. Habe noch keine hübsche Engländerin getroffen. Wohlgeformt, ja, so zum Hinterherschauen, aber hübsch? Bin vielleicht zu München-verwöhnt? (Update: War in englischer Disco, es gibt auch huebsche Englaenderinnen)
12. Es gibt hier offenbar eine bisher unbekannte Tierart die ich auf den Namen Kuehlschrank-Polar-Maus taufe. Jedes Mal wenn ich ein Stueck Kaese in den WG-Kühlschrank lege, ist es am nächsten Tag nicht da. Muss mal Maeusefallen auslegen.
13. In der Disco bieten die Tuersteher einem Kaugummi an und achten peinlichst genau darauf, dass niemand mit einem Bier in der Hand die Tanzfläche betritt. Die Frauen sind alle etwas offenherzig angezogen (um das böse Wort nuttig zu vermeiden). Da man in High-heels nur bedingt tanzen kann, ziehen sie sie aus und tanzen barfuß.
14. Black pudding moeglichst vermeiden. Das ist eine sehr trockene Blutwurst, schmeckt leicht nach nichts Die Wildschweinwuerstchen sind aber lecker.
Das reicht mal für die erste Woche
1. Trotz der nahezu völligen Freigabe der Ladenöffnungszeiten ist es nahezu unmöglich vor 9.00 und nach 18.00 was zu kaufen. Alle Läden bis auf ein paar kleine Klitschen und Tankstellen sind zu. Und von der Klitsche (in der es polnische Waren gibt, die aber von Afganis geleitet wird) hat man mir abgeraten, weil sie angeblich schon 2x ausgeraubt wurde. Vielleicht weil sie als einzige offen hatte?
2. Der wichtigste Grundsatz im Kapitalismus: Im freien Markt bestimmt die Nachfrage den Preis des Angebotes. Wenn gerade Scheisse nachgefragt wird, dann wird Scheisse zum Preis von Gold verkauft, solange es Leute gibt, die es trotzdem kaufen. Wenn jeder Wohnungen braucht, kann auch eine Hundehütte für über 100 000 Pfund verkauft werden. Und für 10m^2 kann man auch 500 EUR fuer 2 Wochen verlangen. Die billigste Wohnung kann man fuer 600 Pfund KALT mieten, dazu kommen nochmal mind. 200 Pfund Nebenkosten. Und das alles in Bracknell! Und da sagt man noch München wäre teuer. Die Gehälter sind nicht viel höher als in Deutschland, weiss allerdings nicht, wie viel an Steuern abgerechnet wird
3. In der Arbeit kleiden sich die Leute ordentlicher als in Deutschland, ich schätze das ist reine Angewohnheit aus den Schulzeiten, ich komme mir vor wie in einem Dilbert-Comik. Die gängigen Klischees über Marketing und Chefsekretärinnen funktionieren hier viel besser. Working nine to five ist recht strikt, aber ich bekomme Emails, die um 10 Uhr abends geschrieben wurden, von zu Hause aus
4. Volvic with touch of fruit könnte man in Deutschland auch als Fanta mit neuer Geschmacksrichtung verkaufen. Ansonsten kann man sich hier auch gut und gesund ernähren, habe noch keine Fish'n'Chips Bude gesehen. Das bisher bestschmeckendste war der Tee aus dem Automaten. Würde gerne den ganzen Automaten abbauen und mitnehmen
5. Zum Glück sind in Deutschland die neuen Städte alá Eisenhuettenstadt am Absterben. Gegen Bracknell ist selbst Pforzheim eine altwürdige Schönheit mit sehr attraktivem Stadtkern und sprudelndem Leben. Von der Einwohnerzahl sind die beiden Städte durchaus vergleichbar, allerdings gibt es schon einen Grund warum meine Kollegen, die schon jahrelang in meiner Firma arbeiten, ausser dem Bahnhof noch nie was Bracknell gesehen haben
6. Ich schätze die Engländer haben immer noch Verschlüsselungeinrichtungen seit dem 2. Weltkrieg nicht abgeschaltet, ich kriege keinen von meinen beiden Laptops in ein Funknetzwerk eingeloggt. Die Handies funktionieren, aber da gibt es eine natürliche Verschlüsselung, wenn zwei Engländer sich schnell und nuschelnd unterhalten, versteht man eh nichts
7. Die Chinesen in England sind komplett anders als die Chinesen in Deutschland. Während ich im deutschen Wohnheim kaum Kontakt zu ihnen aufbauen konnte, sind sie hier sehr offen und kontaktbereit, einer hat mir angeboten eine WG aufzumachen
8. Die englischen Taxifahrer sind die lustigsten Menschen, die ich bisher getroffen haben. Die Monty Pythons muessen vorher Taxifahrer gewesen sein. Das Service-Personal ist viel freundlicher als in Deutschland (ausgenommen Makler-Agenturen, die können es sich leisten arrogant zu sein)
9. Englisches Fernsehen (vor allem öffentlich-rechtliches) ist besser als deutsches, kommen ihrem populär-wissenschaftlichem Bildungsauftrag viel eher nach, was irgendwas nervtötend wird, dass jede halbwegs spektakuläre Sequenz mind. 10 Mal gezeigt wird. So kann man 10 min Sendematerial auch auf eine Stunde aufblasen
10. Warum regen sich die Bayern über Popetown auf? Sie haben Father Ted noch nicht gesehen. In der letzten Folge ging es darum, wie ein Pfarrer die ganze Zeit versucht einem Bischof in den Hinteren zu treten. Angeblich ist das eine irische Serie. Kann ich mir nicht vorstellen.
11. Habe noch keine hübsche Engländerin getroffen. Wohlgeformt, ja, so zum Hinterherschauen, aber hübsch? Bin vielleicht zu München-verwöhnt? (Update: War in englischer Disco, es gibt auch huebsche Englaenderinnen)
12. Es gibt hier offenbar eine bisher unbekannte Tierart die ich auf den Namen Kuehlschrank-Polar-Maus taufe. Jedes Mal wenn ich ein Stueck Kaese in den WG-Kühlschrank lege, ist es am nächsten Tag nicht da. Muss mal Maeusefallen auslegen.
13. In der Disco bieten die Tuersteher einem Kaugummi an und achten peinlichst genau darauf, dass niemand mit einem Bier in der Hand die Tanzfläche betritt. Die Frauen sind alle etwas offenherzig angezogen (um das böse Wort nuttig zu vermeiden). Da man in High-heels nur bedingt tanzen kann, ziehen sie sie aus und tanzen barfuß.
14. Black pudding moeglichst vermeiden. Das ist eine sehr trockene Blutwurst, schmeckt leicht nach nichts Die Wildschweinwuerstchen sind aber lecker.
Das reicht mal für die erste Woche
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