Die Geschichte um den Pskover Geschäftsmann, der von KaPo angeworben wurde und bei seiner ersten Mission aufflog, hat eine Fortsetzung bekommen. Eine Anmerkung vorab, sämtliche Namen wurden aus dem Russischen transkribiert und die wenigsten konnten recherchiert werden. Deswegen wird für die Rechtschreibung der Namen keine Gewähr übernommen.
Den estnischen Geheimdienst (KaPo) interessiert überhaupt nicht das Schicksal der von ihm angeworbenen Agenten, nach ihrer Aufdeckung durch die Abwehrdienste anderer Staaten, gegen die sie tätig waren.
Das sagte der Leiter der FSB in Pskov Georgij Dratchev auf einem Briefing am 24. Februar.
Das Thema wurde im Rahmen des Gesprächs über den Pskover Geschäftsmann angesprochen, der von den Mitarbeitern des FSB gestellt wurde, als er im Auftrag der KaPo ein Auto mit einer Videokamera vor dem Gebäude des Pskover FSB Gebäudes abgestellt hatte. Laut G.Dratchev hat die KaPo sich sofort von dem Agenten losgesagt, als er festgenommen wurde.
Er sagte, dass der angeworbene Mann ein Rentner sei, der oft nach Estland zu Verwandtenbesuch gefahren ist. Die Geheimdienste des Nachbarstaates haben seine Biografie studiert, fanden heraus, dass er in den Streitkräften diente und fingen an ihm ihre Bedingungen zu diktieren. Schliesslich hat der Mann in seinem Auto die Grenze durchquert, in Estland wurde in den Stützkissen des Autos Ausrüstung zur Videoaufnahme montiert. Als er nach Pskov zurückkehrte, hat der Angeworbene sein Auto gegenüber dem Gebäude des FSB abgestellt. "Wir liessen ihn selbstverständlich einiges aufzeichnen, damit wir was zu besprechen haben", - sagte Georgij Dratchev. Er erzählte auch, dass die Aufzeichnung nicht online übertragen wurde, der Mann sollte die Grenze wieder überqueren und dort sollten die Geräte wieder abmontiert werden.
Ausserdem nannte der Leiter des FSB in Pskov die Namen von einigen Mitarbeitern des estnischen KaPo, die zu verschiedenen Zeiten beim Anwerben tätig waren. Das sind Rudolf Sare, Tõnu Ernits, Kohver Eston, Martin Purre, Janek Järva, der letztgenannte hat den Rentner angeworben, der das Auto gegenüber dem FSB-Gebäude abgestellt hat. J. Järva arbeitet in der Tartuer Abteilung von KaPo. "Er übertraf seine Kollegen und arbeitet recht lange in Pskover Richtung, doch arbeitet er schlecht. Nach Russland fährt er nicht, doch richtet er seine Tätigkeiten darauf, allumfassende Informationen zu bekommen" - bemerkte G. Dratchev.
Auch hat man während der Presse-Konferenz über andere festgenommene Spione erzählt. Wie der Geheimdienstoberst a.d. Valentin Zibnitzkij anmerkte, wurden die Geheimdienste Estlands nach dem Zerfall der Sowjetunion aktiv. "Die Abwehrdienstler wurden von ihren Aktivitäten überrascht, es gab auch direkte Kontakte mit Mitarbeitern des FSB", sagte er. So wurde 1998 Willi Sonn aufgedeckt, er wurde mit Beweisen an einem Flughafen festgenommen, als er dort Informationen sammeln wollte. Im Jahr 1999 wurde Peter Kolatchev festgenommen, der über die Division (in Pskov ist eine Fallschirmjäger-Division stationiert, Anm. d. Übersetzers) Informationen bekommen wollte. Diese Spione wurden aus Russland ausgewiesen und die Einreise wurde ihnen verboten.
Der zweite Leiter Vladimir Prusakov erinnerte an den Grenzschützer Igor Vjalkov, der spionierte. Er wurde 2002 festgenommen und verbüßt seine Strafe. "Wir stellen alljährlich ein Interesse seitens estnischer Geheimdienste fest", sagte V. Prusakov und ergänzte, dass die Esten nicht für eigenes Geld arbeiten würden - diese Agentenspiele bezahlen "reichere Kollegen".
G. Dratchev zeigte den Personenkreis, die erhöhtes Risiko haben von den estnischen Geheimdiensten angeworben zu werden. Das wären Staatsdiener, Beamte, Geschäftsleute, Schmuggler, Leute, die Verwandte in Estland haben.
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