Am 21. Oktober veröffentlichte das Internet-Portal delfi.ee private Mail-Korrespondenz zwischen den Mitgliedern von Notchnoj Dozor Maksim Reva und Aleksander Korobov. Die Korrespondenz wurde über GoogleMail geführt, bisher sind keine großangelegten erfolgreichen Angriffe auf GoogleMail bekannt geworden, die Konsequenz aus dem letzten bekannten Angriff war der Rückzug von Google aus chinesischen Festland. Also musste der unbekannte Angreifer entweder von Google entsprechende Zugangsdaten bekommen haben, also wie die staatlichen Stellen bei Anfragen sie bekommen, oder die Computer der Beteiligten waren mit Keyloggern verseucht, die die eingegeben Passwörter weitergeschickt haben, oder die Kommunikation lief über gefälschtes SSL-Zertifikat, war also nicht verschlüsselt und konnte abgegriffen werden. Delfi sagt nicht, woher die Information stammt, natürlich können private Hacker den Angriff ausgeführt haben, doch sieht die Handschrift mehr nach KaPo, dem estnischen Geheimdienst aus. Private Hacker legen normalerweise Wert drauf, dass ihre "Leistungen" anerkannt werden, sie brüsten sich damit, siehe die Aktionen von Anonymous oder Wikileaks. In diesem Fall wurde die Information leise zugespielt.
Dieser Meinung ist auch einer der Betroffenen Aleksander Korobov. In einem Interview mit baltija.eu sagt er, dass dies ein Teil einer Kampagne von estnischen Geheimdiensten sei, um psychologischen Druck auf ihn auszuüben. Der Hintergrund ist, dass Korobov vor dem Unterzeichnen eines wichtigen Geschäftskontraktes mit dem russischen Olympischen Komitee steht, über Fertigung von Waren aus Leinen mit olympischen Logo. Der erwartete Umsatz beträgt ungefähr 48 Mio. US Dollar.
"Ich bin sicher, dass genau dieser Umstand die KaPo beunruhigt, denn diese Organization will verhindern, dass Aktivisten von estnischen AntiFa-Organizationen einen Image als erfolgreiche Geschäftsleute haben" - sagt Korobov.
Ausserdem besteht aus der Sicht der KaPo die Gefahr, dass der Erlös in die russische Gemeinde Estlands fliessen könnte, was ihre Arbeit zur Marginalisierung des aktiven Teils der russischen Gemeinde erschweren würde.
"Für niemanden ist es ein Geheimnis, dass KaPo schon mehrere Jahre daran arbeitet, dass die Aktivisten der Bewegungen für gleiche Rechte der russisch-sprachigen Gemeinde als Verlierer, Alkoholiker und Leute, die vom Leben übergangen wurden, erscheinen. Die Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Grundlage ist für KaPo nicht hinnehmbar" - so der Aktivist von Notchnoj Dozor.
Die "Sensationsmeldung" in Delfi ist nur ein typisches Beispiel der Methoden, die von estnischen Geheimdiensten benutzt werden, um jemanden zu diskreditieren und psychologischen Druck auf ihn auszuüben. Laut Aleksander Korobov gab es einige "Seltsamkeiten", seit veröffentlicht wurde, dass die Firma "The First Linen Company" OU auf dem grossen russischen Markt tätig sein möchte.
"Ich kann sagen, dass jetzt bei der Überquerung der estnisch-russländischen Grenze mein Gepäck mit besonderer Sorgfalt überprüft wird. Meine Fragen über die Gründe nach so einer sorgfältigen, doch stets korrekten Aufmerksamkeit nach mir werden mit standardmäßigem: Wir tun unsere Arbeit, beantwortet. Auf mein Telefon kommen regelmäßig Anrufe von unbekannten Personen, die in den Hörer lachen oder irgendein Blödsinn erzählen. Es gab auch Drohungen" - erzählt Korobov. "Das sind Standardmittel von KaPo" - ergänzte der Geschäftsmann.
Aleksander Korobov und Maksim Reva wandten sich an die Polizei mit der Forderung eine Untersuchung wegen Veröffentlichung ihrer privaten Post auf dem Portal Delfi zu starten. Laut Reva wird von den Ergebnissen der Untersuchung abhängen, welche weitere Schritte sie unternehmen werden.
Ich kann nur ergänzen, dass die Kommentatoren des Artikels größtenteils die Veröffentlichung lautstark kritisiert haben. Delfi hat sich hier einen Bärendienst geleistet.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
7 Kommentare:
Auf links Extremisten sollte man immer ein Auge haben
Besonders auf ihre privaten Postfächer
Die haben kein privates Leben mehr.
und warum nicht?
Kloty, hast du meine Post erhalten?
Knut Albers
Habe sie sogar schon beantwortet. Hast Du die Antwort nicht bekommen?
Doch, habe ich erhalten. Replied.
Kommentar veröffentlichen