Die estnische Führung, insbesondere Präsident Ilves, zeigt keinen Zweifel, welche Seite sie im ukrainischen Konflikt einnimmt. Jede Art von Unterstützung wird versprochen. Doch wie sieht die Realität aus?
Laut Postimees.ee wurde keine einzige von 35 Anfragen für den Status eines Flüchtlings aus der Ukraine bisher positiv beantwortet. Es gab auch andere Anfragen, wie zum Beispiel Anfrage für den Status als Gastarbeiter, es waren 453 aus der Ukraine, doch das ist mit strengen Bedingungen verknüpft, der Arbeitnehmer muss einen gültigen Arbeitsvertrag haben, das Gehalt muss das Doppelte vom Mindestlohn betragen, es muss eine Wohngelegenheit vorhanden sein und der Arbeitgeber muss gesondert geprüft werden. 166 Ukrainer wollten aus familiären Gründen nach Estland ziehen. Wievielen Anträgen hier stattgegeben wurde, darüber schweigt das Innenministerium.
Der Aussenminister Päet sagte, dass Estland grundsätzlich bereit wäre, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen, doch es wäre sinnvoller die Leute in ruhigere Regionen in ihrer Heimat zu überführen, diese innländische Migration unterstützt Estland durch die UNO.
Estland zieht es vor kurzfristige Programme zu unterstützen, wie die medizinische Behandlung von Verletzten während der Unruhen auf dem Maidan-Platz in Kiev. Damals wurden fünf Leute nach Estland ausgeflogen und in estnischen Krankenhäusern behandelt. Am Dienstag wurden noch zehn Leute aus der Ukraine nach Estland ausgeflogen, laut dem Aussenministerium sind es Zivilisten, die während der Anti-Terroristischen-Operation (ATO) im Süd-Osten Ukraine verletzt wurden.
Doch es gibt gewisse Zweifel, ob diese Aussage über behandelte Zivilisten den Tatsachen entspricht. Die ukrainische Presse (hier oder hier) schreibt was anderes: Nach Estland wurden zur medizinischen Behandlung 10 Kämpfer der ATO geschickt… Unter den verletzten Patienten befinden sich Vertreter der Bataillone des Verteidigungsministeriums und der Freiwilligenverbände der Nationalen Armee der Ukraine.
Einer der Behandelten ist Andrej Tarasenko. Es ist der erste Stellvertretender Vorsitzender der Organization „Trizub von Stepan Bandera“ und einer der Koordinatoren der Gruppierung „Pravij Sektor“. In seinem Facebook-Eintrag berichtet er, wie es nach Estland ausgeflogen wird, man soll nicht traurig sein, er wird zurückkommen und weiterkämpfen.
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