Übersetzung von baltija.eu-Artikel
Mitarbeiter der Sicherheitspolizei Estlands (KAPO) haben eine Durchsuchung im Office des Militär-Historischen Clubs "Front-Line" in Tallinn durchgeführt. Das hat dem Korrespondenten des Informationsportals der Russischen Gemeinde Estlands (baltija.eu) ein Mitglied des Verwaltungsrates des Clubs, Kandidat in Tallinner Stadtrat Maksim Demidov berichtet.
Laut seinen Worten sind Vertreter der KAPO am 17.September diesen Jahres in das Office der Organisation eingedrungen und fingen ohne irgendwelche Erklärungen an eine Durchsuchung durchzuführen und Objekte zu konfiszieren, die "Front-Line" gehörten und als Exponate im improvisieren Museum ausgestellt wurden.
Nach der Forderung der "Front-Line" Mitglieder einen Durchsuchungsbefehl vorzuzeigen und den Grund des Eindringens zu begründen, hat das einer der Polizisten in Zivil abgelehnt. Ausserdem wurde Demidov, obwohl er zu der Verwaltung des Clubs gehört, in grober Form vorgeschlagen "den Raum zu räumen".
Im Verlauf der Polizeiaktion wurde eine einzigartige Waffenkollektion des Zweiten Weltkrieges konfisziert. Nach Aussage von Demidov hatten alle Objekte, die die Aufmerksamkeit der Sicherheitskräfte auf sich gezogen haben, Zertifikate und Erlaubnis zur Aufbewahrung als Museumsexponate.
Ausserdem wurde ein Computer beschlagnahmt, der zu der Organisation gehörte.
Auf die Frage des Korrespondenten von baltija.eu über die mögliche Gründe der KAPO-Aktion hat der Kandidat in Tallinner Stadtrat nicht ausgeschlossen, dass sie mit der kommenden Teilnahme der Mitglieder des Militär-Historischen Clubs an Veranstaltungen, die dem 65-jährigen Befreiung Tallinns von Faschisten am 22. September zu tun haben könnten.
"Ich kann nicht mit Bestimmtheit die Gründe nennen, die die Sicherheitskräfte gezwungen haben auf unsere unpolitische Organization ihre Aufmerksamkeit zu lenken. Ich kann nicht ausschliessen, dass die Handlungen der KAPO ein Versuch darzustellen einen Druck auf uns auszuüben, als auf eine Bewegung, die traditionell an allen Veranstaltungen teilnimmt, die mit der Erinnerung an die Helden des Grossen Vaterländischen Krieges zu tun haben. Gerade weil der 22. September ein bemerkenswertes Datum ist - Tag der Befreiung Tallinns von Faschisten und unser Club konnte selbstverständlich dieses Datum nicht ohne Aufmerksamkeit lassen" - sagte Maksim Demidov.
Der Militär-Historische Club "Front Line" wurde 2004 gegründet. Der Club vereinigte Aktivisten, die sich ernsthaft mit der Militärgeschichte auseinandersetzen. Bei der Gründung des Clubs wurde die Idee realisiert Menschen zu vereinen, die ihre Freizeit der Geschichtsforschung über die Armeen der auf der estnischen Teritorium kämpfenden Seiten widmen. Der Club führt regulär "militär-historische Rekonstruktionen" und "taktische Übungen im Gelände" in Estland und nimmt aktiv an ähnlichen Unternehmungen in Lettland, Litauen, Russland, Ukraine, Tschechien und anderswo teil.
Der Club führt ausserdem folgende zusätzliche Arbeit durch:
Suche, Identifizierung und Beerdigung der Überreste der Soldaten, die auf den Schlachtfeldern umgekommen sind, Archivforschungen;
Erkundung, Beschreibung und Pflege der Soldatenfriedhöfe auf Teritorium Estlands.
Treffen mit den Veteranen des Zweiten Weltkriegs, Videoaufzeichnung der Erinnerungen der Veteranen und Schlachtteilnehmer.
Vorlesungen über Militärgeschichte.
Für aktive Tätigkeit bei der Pflege der Soldatenbegräbnisse wurde der Vorsitzende des Clubs Andrej Lazurin 2008 mit Dankesurkunde des Präsidenten der Russischen Föderation Dmitjij Medvedev ausgezeichnet, 2009 wurde er mit der Gedächtnismedalie Arnold Meries ausgezeichnet. Die Medalie wurde durch die Tallinner Gemeinschaft der Teilnehmer des Zweiten Weltkrieges der Länder der Anti-Hitler Koalition und dem estnischen antifaschistischen Komitees zu Ehren des ersten estnischen Helden der Sowjetunion Arnold Meri geprägt.
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Die Presseabteilung KAPO teilte mit, dass die Durchsuchung im Office des Clubs "Front Line" im Rahmen einer Untersuchung über illegale Lagerung von Sprengstoff, Waffen, Munition und ihrer Bestandteile (Paragrafen 414 und 418 des Strafgesetzbuches) durchgeführt wurde.
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4 Kommentare:
Naja, wer etwa 50kg Sprengstoff hat, der bekommt doch Probleme mit Behörden. Und noch andere Sachen wie 4000 Patronen.
Laut dem Offizier der KAPO Andres Kahar, gab es in Front-Line weder Sprengstoff, noch Munition.
Und wieso sitzen 6 von Front-Line in Gefängnis?
Was sind denn "taktische Übungen im Gelände"? Das klingt so, als ob die nicht nur forschen, sondern militärische Ausbildung durchführen. Die Frage, ob da irgendwo auch richtige Waffen im Spiel sind, drängt sich natürlich auf.
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