Madrid ist:
- Eine Stadt der Zitate. Viele Gebäude sehen aus, als ob sie in London stehen würden, andere wie aus Paris, wieder andere haben Wiener Style. Aber natürlich gibt es Viertel, die original Madrid sind
- Eine Stadt der Hunde. Und zwar nicht Strassenköter, sondern sehr hochgezüchtete Rassen, die mit ihrem stolzen Besitzern im Stadtzentrum flanieren gehen
- sehr sauber. Tag und Nacht laufen Armeen von Strassenkehrern durch Madrid und leeren die Müllcontainer, Abfalleimer, kehren die Strassen. Also ein sehr krasser Gegensatz zu anderen südeuropäischen Städten
- sehr lecker. Es ist quasi unmöglich in Madrid schlecht zu essen, oder nach dem Essen hungrig zu bleiben. Man geht grundsätzlich mit mehreren Leute weg, bestellt sich Tapas und bis sie aufgegessen sind, ist jeder voll und zufrieden. Dazu Rotwein und eingelegte Oliven, jeder Diätplan ist damit im Eimer. Vegetarier haben sowieso schlechte Karten, es sei denn sie essen Fisch. Davon gibt es jede Menge.
- nachtaktiv. Discos öffnen um halb drei, vorher sind Bars offen, aber nach dem ganzen Stadtgerenne tagsüber habe ich nicht geschafft die Nightlife zu geniessen
- kunstbegeistert. Allein die Prado-Kollektion ist mit die beste der Welt. Rafaelo, Bosch, Goya (inklusive der schwarzen Bilder), Vellasquez, Rubens und viele andere manchmal etwas chaotisch angeordnet nebeneinander. Kleine 3-4-jährige Kindergartengruppen laufen sich am Pulli-zipfel haltend durchs Museum und brüllen fachmännisch den Maler des bestimmten Bildes
- modeverrückt. Hunderte von kleinen Designläden sind überall in der Stadt, allerdings alles nicht wirklich in der Arbeit tragbar, viel zu tiefe Ausschnitte und zuviel Geglitzer. Allerdings ist die Kleidung recht billig, besonders die Schuhe
- nicht polyglott. Ohne Spanisch-Kenntnisse entgeht einem sehr viel und nur wenige sprechen eine andere Sprache, selbst mit Französisch-Englischen-Gestikulier-Mischung ist es nicht immer klar, dass man Dich versteht
- zwar nicht Fahrrad, dafür sehr metro-freundlich. Fahrradfahrer sind absolute Exoten, dafür ist die U-Bahn unschlagbar billig, eine Fahrt 1 EUR, zum Flughafen 2 EUR
- blutbegeistert. in der spanischen Kultur scheint Blut eine besondere Rolle zu spielen, sehr anschaulich beim Stierkampf (nach der Führung durch die Arena habe ich beschlossen, dass es nichts für mich ist), aber auch die Darstellungen von Kreuzigungsszenen fallen sehr drastisch aus
- nichts für lärmempfindliche. Das Wort Ruhestörung gibt es wahrscheinlich im Spanischen gar nicht. In jeden Park findet sich eine Trommelmannschaft, jede Nacht wird lautstark durchgefeiert
- durchorganisiert bei Diebstahlanzeigen. Es gibt viele Taschendiebe, also geht man hinterher zur Polizei, sie haben schon ein Telefon eingerichtet, man muss nur die jeweilige Sprache wählen und wird sofort mit dem Konsulat verbunden
- grün. Sehr viele Parks, ein wunderschöner Rosengarten, auch die hügelige Umgebung von Madrid ist sehr romantisch mit Olivenbäumen, vereinzelten Palmen und allerhand Nutztieren
- raucherfreundlich. Viele Lokale sind als Raucherlokale ausgewiesen und die Anzahl deren, die auf der Strasse am Stängel ziehen, ist definitiv höher als in Deutschland
- erfinderisch. In den Kirchen wurde die Opferkerze abgeschafft. Stattdessen gibt es einen Kasten mit elektrischen Kerzen. Man wirft seine Münze rein und ein Lämpchen mehr geht an. Ausserdem blinken sie sogar, um die Kerzenflamme zu simulieren
- sport-tradionsbewusst. Besuch beim Real Madrid Stadion ist sehr beeindruckend, die Anzahl von Pokalen und Fuss- und Basketballegenden erschlagend.
- respektvoll vor dem Königshaus. In ganz Madrid konnte ich keine Postkarte mit dem Foto der königlichen Familie finden. In England gibt es sie überall.
Mit einem Wort, so cool wie London ist Madrid zwar nicht, aber definitiv eine Woche kann man sich dort gut vergnügen. Nur Siesta nicht vergessen, damit man fit für die Nacht bleibt.
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