Samstag, September 08, 2007

Was folgt auf Terminal D?

Vor kurzem habe ich einen Brief von Herrn Dornemann bekommen, den ich hiermit veröffentliche. Zur Erinnerung, Klaus Dornemann wurde zusammen mit seinem Sohn Lukas und ca. 800 anderen Leuten in der Nacht vom 27-28.April im berühmt-berüchtigtem Terminal D des Tallinner Hafens eingesperrt und von der estnischen Polizei schwer misshandelt. Seine Erlebnisse hat er in diesem Brief niedergeschrieben. Eine Zeitlang haben sich verschiedene Medien auf die Geschichte gestürzt, allerdings war die Aufmerksamkeit von kurzer Dauer. Von offiziellen Seite gab es kein Wort an Entschuldigung. Aber liest selbst:

Nun sind ein paar Monate ins Land gegangen, seit den demokratischen Entgleisungen estnischer Prägung und niemand redet mehr darüber; in der Welt nicht und hier in Estland im Besonderen nicht. Man scheint verständlicher Weise froh zu sein, daß sich nichts mehr rührt; obwohl sich viele Möchtegern-Retter der Menschlichkeit bei mir gemeldet haben, waren es doch allesamt nur Warme-Luft-Macher oder Laberköppe, wie z.B. ein Herr Kolb oder auch ein seltsamer „Reporter“……… von der Sachsenzeitung und viele mehr, wer immer sie auch sein wollen.
Natürlich habe ich das meiner Welterfahrung zufolge so geahnt, denn die estnischen Verantwortlichen sind oftmals nicht nur unerfahren im Weltgetriebe, sondern auch der Aufgabe zur Führung eines Staates nicht gewachsen (Andrus Ansip).Viele Anfeindungen mußte ich von fast ausschließlich estnischen Bevölkerungsteilen hier hinnehmen, bis hin zu Drohungen gegen meine Person.

Sicherlich haben mir all jene, die ich damals anläßlich der Probleme des „Russendenkmals“ angeschrieben habe auch geantwortet, doch nun betrachtet, war das allesamt nur Gewäsch. Der einzige, der Bedauern zu dem Vorfall ausgesprochen hat, war Exelenz Julius Bobinger, der deutsche Botschafter.
Benehmen ist eben „Glücksache“ und Demokratie ist bestimmt keine estnische Leidenschaft, nichteinmal ansatzweise. Bedauerlich wie es ist.

In akzeptablem Zeitabstand erhielt ich seinerzeit die oben erwähnten Antworten, natürlich auf estnisch und ich konnte mir mühsam eine ungefähre Übersetzung zusammenklauben. Das war wohl so gewollt. Keine qualitative Aussage war dabei. Wie man bei uns sagt, nur „Larifari“, das gibt`s bestimmt nicht im estnischen Sprachgebrauch.

Was aber ist sonst daraus geworden? Wenn man mal die Grundrechte in der estnischen Verfassung betrachtet, hat man staatlicherseits so ziemlich alles anders gemacht, als es dort so schön geschrieben steht.
Zuallererst stellt der § 9 der estnischen Verfassung fest, daß auch sich hier im Lande aufhaltende, ausländische Bürger in den Rechten, Freiheiten und Pflichten, denen der estnischen Bürgern gleichgestellt sind und garantiert jedem (§13) den Schutz des Staates vor Willkür.
Nun trafen aber alle starken Verfassungsaussagen (§ 18) auf meine am 27. April gemachten, bösen Erfahrungen nicht zu, denn exakt Folter kann man das grundlose Fesseln und die grausige Behandlung durch unvermittelte, ebenso wie die grundlosen Tritte und Schläge mit Gummiknüppeln, völlig ziellos, werten. Also auch gegen Kopf und Geschlechtsteile. Auch die verwehrte Möglichkeit von Trinkwasseraufnahme über mehr als elf Stunden ist ein Foltermerkmal! Daß die Festnahme, der Transport und das Gefangenhalten völlig unwürdig waren, werden alle dorthin (Terminal D) verbrachten sehr wohl bestätigen, wenn sie denn nicht Angst vor erneuter staatsgewaltlicher Willkür hätten. Das wurde mir viele Male so gesagt und ist auch Grund dafür, daß außer mir wohl niemand sich zu Protokoll meldete.
Auch nach eingehender Prüfung der aufgezählten Gründe 1 - 6 des § 2o trifft für mich und meinen Sohn Lucas im Besonderen, aber auch nicht für den größeren Teil der mit uns gefangenen, zu!
Von dem § 21, der ja recht wesentliches aussagt, hatten die Staatsgewaltler (meistens Polizisten) ohnehin keine Ahnung und wenn denn, ignorierten sie allesamt eine Information über ihre Handlungsweise, und das schon garnicht in einer für uns „verständlichen“ Sprache, zu geben.
Wie ich anfangs schon schrieb, scheint alles sich im Sande verlaufen zu haben; neben einer Entschädigung wie im § 25 ausdrücklich zugesichert, für meine zerrissene Bekleidung als Folge der Schläge und Tritte und des zu Boden stürzens, wäre eine Entschuldigung durch eine kompetente Persönlichkeit ( vielleicht sogar in einer für mich verstänlichen Sprache) das Mindeste. Über die körperlichen, massiven Mißhandlungen wurde mir von einem „Polizeiverwaltungsexperten“ anläßlich einer Anhörung lapidar erklärt, ich könne ja zu Gericht gehen und Schadenersatz von den Schlägern einklagen, nur Namen derer dürfen nicht herausgegeben werden.
Das ist besonders im heutigen Estland leichter gesagt als getan, zumal die Polizisten ohne Ausnahme keine Namenschilder trugen, warum auch immer, viele waren vermummt und alle antworteten nicht auf Fragen. – Übrigens werden ermittelte Namen nicht weitergegeben. Nun sage mir bitte jemand, gegen wen ich klagen soll?
Außerdem ist der Dienstherr, für mich als Außenstehenden, ersteinmal der Ansprechpartner und der sollte seinen verfassungsgemäßen Vorgaben gerecht werden.

So hat der Bürger Estlands zwar großzügige Rechte, nur wie er daran kommen kann, können ihm die allmächtigen Behörden aus purem Unvermögen nicht sagen. So ist denn die vielversprechende Aktion für die Demokratie ausgegangen wie das Hornberger Schießen, nur eben auf estnisch.

Mehr und mehr zeigt die Erfahrung, daß die estnischen Behörden ausgesprochen oberflächlich sind und durchsetzbare, demokratische Rechte stoßen auf Unwillen, zumindest aber sind sie lästig.
Demokratie ist in Estland eben noch nicht angekommen, da mögen einzelne, Gutwillige nichts daran ändern.

Nachdem ich weiter mit Herr Dornemann korresprondiert habe, bekam ich folgende E-Mail von ihm:

Lieber Herr Klotz,

nun ist es ja lieb von Ihnen, auch estnische Menschen zu interessieren, doch leider wird es nichts brimgen, weil kein Interesse vorhanden ist. Ich lebe jetzt fast sechs Jahre hier und ich weiß wovon ich rede. Das Gegenteil ist der Fall; also hat sich auch noch niemand bei mir gemeldet, ich erwarte das auch nicht.
Das Büro Semjonov (Anm. des Bloggers: Informationszentrum für Menschenrechte www.lichr.ee) für ist nicht gerade eine einflußreiche Institution hier in Estland, dazu schmoren sie zuviel in kleinkarierten Problemen, anstatt selbst agressiv in die Öffentlichkeit zu gehen. Das Büro ist nirgendwo bekannt und schon garnicht gefürchtet. Herr Semjonov ist mir mehrere Male begegnet, er hat noch nichteinmal auf meinen Gruß geantwortet.
Meinen Brief dürfen Sie gerne veröffentlichen, werde ich doch nun selbst eine neue Kampagne für die Menschlichkeit starten, ist doch, wie schon gesagt, das demokratische Verständnis bei der Bevölkerung hier nicht mehr entwickelt als in Uganda und noch längst nicht in Estland angekommen.
Zu meinen Aktivitäten werde ich Sie natürlich auf dem Laufenden halten.

Zu lichr.ee kann ich noch sagen, dass sie von der estnischen Regierung verklagt wurden, weil sie angeblich Unterstützung von der EU und dem russischen Auswärtigen Amt beziehen und es wohl Unkorrektheiten bei der Deklaration der Unterstützung aufgetreten wären, aber es ist auch nicht der erste Angriff der Regierung gegen die einzige Stelle, die ihre Hilfe den Opfern der Bronzenen Nacht angeboten hat. So wurde im Bericht der KAPO (estnische Geheimpolizei) erwähnt, dass die Hälfte der Mitarbeiter des Büros Mitglieder in der russlandfreundlichen (aber nicht verbotenen) Konstitutionellen Partei wären. Sofort wurde vom Büro richtiggestellt, dass nur ein freier Mitarbeiter Mitglied in der Konstitutionellen Partei ist, aber wo die Lüge in die Welt gesetzt wurde, wird man sie auch nicht wieder los.

22 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wozu gibt es denn Ombudsman?

kloty hat gesagt…

Kannst Du mir bitte seinen Namen und seine Adresse geben, damit ich Herr Dornemann fragen kann, ob er sich an ihn schon gewendet hat?

Danke schoen.

Anonym hat gesagt…

Müsstest doch den kennen, hasst schon mehrmals ihn benannt.
http://www.oiguskantsler.ee/?lang=eng
Wenn er nicht helfen kann, kann niemand mehr.

kloty hat gesagt…

An anonymous: Ich habe nicht sofort verstanden wen Du meinst, doch den Justizkanzler kenne ich schon ganz gut. Das war doch derjenige, der als einer der ersten am naechsten Morgen am Terminal D war, um vor den Kameras zu erklären, dass nichts Unrechtmässiges geschehen ist. Der erste Brief von Herrn Dornemann ging ja schon an ihn, aber wie es aussieht ohne viel Erfolg.

Anonym hat gesagt…

Man muss einfach mit etwas Saltz die Geschichten nehmen, die die Menschen erzählen, die da waren. Von "die assen die russischen Kinder" bis "die Faschisten marschierten jede Stunde und singen". Es wurde später als Statistik gesagt, dass mehr als die helfte der Menschen Alkohol in Blut hatten, und wie üblich für Russen, Drogen. Wenn man auf ein Politzist spückt, glaubst, dass er dir Süssichkeiten gibt?

Anonym hat gesagt…

PS: Heute ist Jahrestag der estnischen Regierung von Otto Tief, von wem die Russen Estland "befreiten"

kloty hat gesagt…

Anonymous: Selbst wenn ich die Aussagen von russischsprachigen Bürgern mit Vorsicht geniesse, schreibe ich hier über einen komplett unbeteiligten deutschen Staatsbürger, der dort war. Ich habe nicht den geringsten Grund seinen Aussagen nicht zu trauen. Immerhin ist es ihm wichtig genug über seine Erlebnisse zu berichten, dass er an alle wichtigen politischen Personen einen Brief geschrieben hat, den ich schon früher veröffentlicht habe.

Anonym hat gesagt…

Kloty ROCKS!

Echt, ich bin total begeistert und beeindruckt von deinem Blog, insbesondere von deinem point of view bezüglich der Situation in Estland.
Ich weiss schon, dass es in D. meistens vernünftige Leute gibt, die frei und vorurteilungslos denken können, aber seltener kommt dem Thema
so nah.
Ich verrate dir noch ein Geheimnis, welches so offen liegt, dass keiner auf die Idee kommt, dies zu erwähnen:
auch zu sowjetischen Zeiten wurden Russen in Estland diskriminiert.
(Ich stelle mir dabei schon die Gesichter von manchen freiwilliger Kommentator deines Bloges vor.)
Als sowjetische Tante weiss ich Bescheid. Russische Schulen haben nie Chancen gehabt, eine moderne Ausrüstung/Rechner/Möbel etc. zu kriegen.
Sie durften nur die Resten von estnischen Schulen haben. Russische Gruppe in einer Fahrschule hatte nie ein modernes Auto zum üben -
alles Neues ging nur an estnischen Gruppen. Und so weiter, und so fort.
Nur kurzer Beispiel: eine Weile war ich als Lehrerin in unserer russischen Schule tätig. Wir kriegten einen grossen Besuch: die Frau
Bildungsministerin sollte in unserer Schule ihre Rede halten. Wir wurden aufgefordert, ihr Fragen zu stellen (natürlich vorgefiltert).
Meine Frage war: wann wird in unserer Stadt eine neue russische Schule gebaut? (Unsere war nämlich alt und seit mehreren Jahren überfüllt.)
"Das ist eine falsche Frage." - so lautete Verdikt unserer Direktorin. Meine Frage durfte nicht gestellt werden.
Und das - ja, zu tiefst sowjetischen Zeiten!

Man gewöhnt sich daran, man sieht das nicht als Diskrimination - weil es halt so immer war!
Nur aus der Entfernung, wenn man sich die europäische Vorstellungen und Ansichte zu Eigen gemacht hat, kriegt man plözlich Schreck - wie
runtergedrückt wir waren, wie runtergedrückt die auch sind - die gebliebene estnische Russen in eigenem Land!

Anonym hat gesagt…

Es gab nur eine Bildungsministerin zur Sovjetzeit und dies war auch nur am Ende.

Rechner? Nur Unist hatten damals Rechner. Meistens hatte eine Schule nur einen Rechner, Juku

Und wenn man neue russische Schulen braucht, dann fragt man besser Russland

Anonym hat gesagt…

vom anonymus zwo an anonymus eins


heftig und unglaublich sind Deine widerworte - "Russland fragen".

In Estland sind zwei Muttersprachen zu Hause. Anstatt zu kommunizieren, nach Lösungen zu suchen und zuzugeben, dass man als Este nicht besonders nett zu den russischsprachigen Mitbürgern ist ...
Glaub mir, meine russische Vorfahren haben es auch nicht besonders angenehm in den sibirischen Lagern gehabt.
Es ist viel zu einfach - in die absolyte Opferrolle zu schlupfen, dies bestätigt Dir jeder Psychologe. Aber durch die Sachen, die im April passierten, durch das Schweigen und herunterspielen, durch das Augenzumachen, durch die Diskriminierung, der die russische Muttersprachler ausgesetzt sind, durch die abwertende Worte und das Lächerlichmachen, durch Mißchandlung im D-Terminal - haben sich Esten ganz deutlich zu den Tätern gemacht. Man kann noch so schön reden, waschen kann man sich nicht mehr, man wird einfach nicht mehr sauber.

Noch eine Geschichte. Meine estnische Schwiegermutter wurde samt ganzer Familie nach Sibierien deportiert. Sie war damals 6 Jahre alt. Nie erzählte sie darüber. Nur ein Mal, zur Weihnachten kam der Satz : "Das war grauenvoll, nur grauenvoll". Aber ... woran sie sich öfter erinnerte, das waren die Leute, die von Dir so verhassten Russen, die da in Sibieren lebten und das Letzte mit den Neuankömmlingen zu teilen bereit waren. Und an die Kinder in der Dorfschule hat sie sich erinnert, die sie "Dina" anstatt "Tiina" nannten und ihr beim Lernen geholfen haben.
Sag mal, warum haben die Leute, die wirklich gelitten haben, diese Kraft und Mut nicht nationalistisch zu werden? Warum macht ihr das, ihr, junge Leute, die nicht ein eiziges Mal im Leben mit einem Russen kommuniziert habt (kommunizieren im Sinne eine Unterhaltung, Gedankenaustausch wenn Du mich verstehst) ???
Meinst Du wirklich, dass durch böse Parolen zur Freude und zum Frieden kommen kann? Will Estland endlich mal zum normalen europäischen Land werden?
Es ist so peinlich alles, was jetzt in Estland passiert, die Geschichte mit Herrn Dornemann zeigt dass allzudeutlich. Ich wundere mich wirklich, gibt es unter estnischdenkenden keine normalen, mutigen und offenen Menschen? Ist das das Oberglück überhaupt mit einem coolem Laptop im "Moskva" zu sitzen und kein Herz und kein Verstand mehr zu haben?
Schade, mein lieber anonymus eins. Wenn es so weiter geht, hat Estland keine Chance in Augen normaler Leute.

Chiao

P.S. An Klothy
Verzeihung für en etwas längeren und nicht an Dich gerichteten Beitrag

kloty hat gesagt…

Hallo marseille,

danke fuer die Blumen. Ich muss Dir auch ein Kompliment machen, Dein Deutsch ist sehr gut, an welcher Schule warst Du denn Lehrerin? Doch nicht etwa an der Tallinner 53? Aber da war ja ein Direktor, der abgesägt wurde, weil er nicht durch die Sprachprüfung durchgekommen ist.

Was Dein Kommentar zu der Unterdrückung der ethnischen Russen in Estland zu sowjetischen Zeit angeht, entsprechende Erzählungen habe ich auch schon von meinen älteren Bekannten gehört, die mir erzählt haben, dass sie manchmal schon beim Arzt Probleme hatten, entsprechend behandelt zu werden,weil sie kein Estnisch konnten. Also ein totaler Gegensatz zu dem was der estnische Präsident behaupt, als er sagt, dass Esten sich nicht beim Arzt verständigen konnten. Das Problem scheint sich momentan soweit zu lösen, dass alle Ärzte die russischen und die estnischen sich lieber nach Westeuropa absetzen. Aber das ist eine andere Geschichte.

kloty hat gesagt…

an anonymous zwo:

solange keiner ausfallend oder beleidigend wird, kann er/sie auch lange Texte bei mir veröffentlichen, die nicht an mich gerichtet sind. Ich bin übrigens Deiner Meinung. Meine Grosseltern und meine Mutter waren auch in sibirischen Lagern und haben nichts gegen die Russen. Wie man die junge Generation der Esten und der Russen zur Verständigung an einen Tisch zwingt, ist mir schleierhaft. Beide müssen ihre überhebliche Haltung aufgeben. Die Russen sollten aufhören die Esten als ein langsames Volk der Hutor-Bewohner anzuschauen, die Esten sollten aufhören die dort lebenden Russen als ein wildes Volk zweiter Klasse anzuschauen. Wie gesagt, sollten...

Anonym hat gesagt…

So lange Russland sich nicht entschuldigt hat, wir es nie sowas wie Versöhnung geben. Und ich glaube, dass wird es nie passieren.

Normale Leute? Brauch Estland die Russen? Nein, braucht die nicht. Wie ist es mit Straaftäter? Was für "normale Leute" sitzen in Knast und machen 90% da aus? Und die Kriminal Statistik, welche "normale Leute" machen auch da den 90% aus? Wenn man solche "normale Leute" zur Last hat, wie sollte man mit diesen "normalen Leuten" jetzt umgehen?

So lange die Russen nicht verstehen, dass sie nicht mehr in Russland leben, wird es auch so weiter gehen. Hab schon allerei solche Beispiele gesehen, wenn man ein russisches Kind fragt, wer der President im Lande ist, kommt eine Antwort mit Putin. Die denken, dass Estland sowas wie ein Wassalenstaat von RF ist.

Anonym hat gesagt…

an den letzten anonym:
Zitat:
---------

Hab schon allerei solche Beispiele gesehen, wenn man ein russisches Kind fragt, wer der President im Lande ist, kommt eine Antwort mit Putin. Die denken, dass Estland sowas wie ein Wassalenstaat von RF ist.

---------
Du darfst drei Mal raten, wer daran schuld ist.

To Kloty:
Enchantée :)
Nein, ich habe woanders unterrichtet, und, Gott sei dank, nur sehr kurz.

To anonymous two:
ich würde mich auf eine Mail von dir (oder sonstige Gleichgesinnte) auf marseille8 (at) freenet (dot) de freuen!

kloty hat gesagt…

zu dem Kind-Beispiel: Ich denke hier muss man unterscheiden was für eine Staatsbürgerschaft das Kind bzw. seine Eltern haben. Wenn es russische Staatsbürgerschaft hat, weil die Eltern keine Aliens sein wollten, hat das Kind de facto recht. Sein Präsident ist Putin. Hat das Kind estnische Staatsbürgerschaft, dann sollte man die Eltern bitten, doch vielleicht auch mal estnisches Fernsehen zu schauen, um unabhängig zu beurteilen was in ihrem Land eigentlich passiert und das auch dem Kind beizubringen.

Über die Entschuldigung Russlands habe ich schon im anderen Thread lange Diskussionen gehabt. Russland kann sich nicht entschuldigen, weil die Folgen nicht übersehbar sind. Erstens werden sofort Entschädigungsforderungen geben (Weissbuch). Zweitens werden alle russisch-sprachigen Bewohner Estlands offiziell zu Okkupanten. Drittens wenn man sich bei Estland entschuldigt, warum auch nicht bei anderen 14 ehmaligen Republiken? Viertens, warum soll alleine Russland für die Taten der Sowjetunion geradestehen?

kloty hat gesagt…

Noch was zu der Frage, ob Estland Russen braucht. Kannst Du Dir wirklich einen Tag in Estland ohne 25% der Bevölkerung vorstellen?

Anonym hat gesagt…

Das nennt sich "Aneinandervorbeireden". Ein Musterbeispiel für Rethorikbücher
:(

Anonym hat gesagt…

Marseille said... "Du darfst drei Mal raten, wer daran schuld ist."

Du willst hier mit dem Finger aufs Estland zeigen. Ich selber sehe mehr den Grund in Medien und Eltern. Die est. Russen hoffen noch immer, das die Sovjetzeit wiederhergestellt wird. Wenn die Eltern es so möchten, dann wird niemand ihnen etwas anderes auf zwingen.


kloty said... "Noch was zu der Frage, ob Estland Russen braucht. Kannst Du Dir wirklich einen Tag in Estland ohne 25% der Bevölkerung vorstellen?"

Die Polizei hätte weniger Arbeit, als Witz? Du müsstest doch wissen, das die 25% die du meinst mehr in einem Gegend sind. Das meiste Land würde sowas nicht mal merken, dass die weg sind.

"Erstens werden sofort Entschädigungsforderungen geben"

Welche? Denkst wirklich, dass jemand Russland danach fragt und hofft da etwas zu krigen? Das liegt niedriger als 0. OK, Presidendi raha wäre was, was auch machbar ist. Land wird es nie zurück geben. Das will man auch nicht so..

"Russland kann sich nicht entschuldigen, weil die Folgen nicht übersehbar sind"

Und deswegen wird es auch so weiter gehen. Das Problem liegt mehr darin, das RF die ersten EW nicht anerkannt. Dh, RF möchte so aussehen lassen, das erst nach dem Zerfall der SU Estland zustande kam. Das 1918-1940 und 1944 nicht es EW nicht gab. So Lange RF sein Spiel spielt, wird es auch nicht besser für die rus. Bevölkerung gehen.

"Viertens, warum soll alleine Russland für die Taten der Sowjetunion geradestehen?"

Und wer noch? Kuba? RF sieht sich als Nachkommen der SU?

"Drittens wenn man sich bei Estland entschuldigt, warum auch nicht bei anderen 14 ehmaligen Republiken?"

Wäre doch nett? Deutschland hat sich entschuldigt. Wieso ist es so schwer für RF? Stoltz?

"Zweitens werden alle russisch-sprachigen Bewohner Estlands offiziell zu Okkupanten"

Und wer sind die dann? Nach Hague Conventions 1907 und Geneva Convention 1949 sind die?

kloty hat gesagt…

Zum Thema Entschuldigung werde ich nichts mehr sagen, die Pro/Gegenargumente habe ich schon in anderen Threads genuegend ausgetauscht.

Zum Thema, was waere wenn es keine Russen mehr in Estland gaebe. Als erstes wuerde man das daran merken, dass in ganz Estland Lichter ausgehen wuerden und es ganz schnell kalt wird. Wo kommt die meiste estnische Energie her? Aus Narva und Kohtla-Jaeve. Wer arbeitet bei der estnischen Eisenbahn, die Oel zu estnischen Kraftwerken bringt? Wer baut den Oelschiefer ab? Denke bitte darueber nach.

Anonym hat gesagt…

@ kloty

Dennkst du wirklich, dass ohne die Russen Mond nicht mehr um die Erde dreht? Wie viel Russen machen in NEJ/KJSK mit? Die 25% der Bevölkerung? Sind dir Russen aus Gold, dass sie nicht ersetzbar sind?

Öl? 90% der Städte wird nict mit Öl oder Gas geheitzt.

Anonym hat gesagt…

Ein Beispiel für dir ehrlichen Russen, die fürs Denkmal da waren und unschuldigt in allen Taten waren und sogar in Brussels waren und schilderten wie "unschuldig" sie da waren.

http://www.postimees.ee/210907/esileht/siseuudised/284574.php

Irgendwann kommen alle Lögen raus. Man kann es dehnen so viel man will.

kloty hat gesagt…

Endlich sind wir einer Meinung, irgendwann kommen alle Lügen raus, deswegen ist auch dieser Blog hier. Und kann diese menschenverachtende Propaganda hier mal aufhören? Schreibe bitte Fakten und keine absolut überzogene und hasserfüllte Beiträge.

Danke.