Jedes Jahr finden am letzen Juliwochenende im Örtchen Vaivara auf den Anhöhen von Sinimäe in Nordosten Estlands ein Treffen der Veteranen der Waffen-SS statt. Sie sind den Kämpfen gewidmet, die im Juli-August 1944 zwischen den Teilen der 20. Grenadier-Division der Waffen-SS und sowjetischen Armee geführt wurden.
Frühere Mitglieder der SS und ihre Anhänger treffen sich unter verstärktem Polizeischutz, legen Kränze zum Gedenkstein der 20. Division der Waffen-SS als auch zu Denkmälern an die dänischen, holländischen und norwegischen Legionären der SS ab. 2006 wurden zwei Denkmäler für die belgischen und holländischen SS-Mitglieder errichtet. Die Vertreter der belgischen Veteranen des Zweiten Weltkrieges haben deswegen Protest geäußert, denn diese "schändliche Tat eine außerordentliche Beleidigung für all diejenigen sei, die gegen die faschistischen Armeen des Hitler-Deutschands und Kollaborateure in den okkupierten Gebieten kämpften." Der belgische Botschafter in Estland hat sich gegen die Verwendung der belgischen Flagge auf der Versammlung ausgesprochen, denn "die in Estland kämpfenden Belgier, zählt man in der Heimat zu den Verrätern und faschistischen Kollaborateuren."
Jedes Jahr wächst die Anzahl der Teilnehmer bei den Treffen der Veteranen aufgrund der teilnehmenden Jugend. Einige junge Leute sind entweder in Uniformhemden des Vereins der Freunde der 20. Division der Waffen-SS mit Abzeichen dieser Division, oder in Armeehosen mit schwarzen Halbstiefeln an den Füßen und schwarzen T-Shirts mit Symbolen der 20. Division gekleidet.
Letztes Jahr nahmen auf dem Treffen, das von dem Verein der Freunde der 20. Division organisiert wird, ungefähr 450-500 Leute teil. Zwei Drittel der teilnehmenden waren Personen unter 50 Jahren. Ausser der Polizei wurde die Veranstaltung von einer privaten Sicherheitsfirma bewacht, die unter Verletzung der bestehenden Rechtsordnung "unerwünschte Personen" - Antifaschisten nicht durchgelassen hat. Die Polizei hat rechtswidrig acht Antifaschisten, die Mitglieder der Organization "Notschnoj Dozor" festgehalten, die ein angemeldetes Meeting gegen die Veranstaltung abzuhalten versuchten.
Auf dem Treffen der SS-Veteranen nehmen regelmäßig Mitglieder des estnischen Parlaments teil, unter anderem Trivimi Velliste, der Landrat des Landkreises Vaivara, Offiziere in der Uniform der estnischen Armee. In 2007 hat der heutige Verteidigungsminister der Estnischen Republik Jaak Aaviksoo einen Gruss an die Veteranen der SS, die sich in Sinimäe versammelt haben, gerichtet. Die estnische Armee versorgt die Teilnehmer mit Erbsensuppe.
Laut "Notschnoj Dozor" bekommen sowohl die Kameradschaft der Veteranen des Zweiten Weltkrieges, die die Veteranen, die auf der Seite des Hitler-Deutschlands gekämpft haben, vereint, als auch die Organization der Freunde der 20. Grenadierdivision regelmäßig Beihilfen seitens des Verteidigungsministeriums Estlands.
1942 haben im Örtchen Vaivara um die Sinimäe-Anhöhe Nazisten ein Netz aus Konzentrationslagern "Vaivara" mit der Registrierungsnummer DS-Nr.555 errichtet. Durch diese Lager wurden 20000 Leute durchgeschleust. Hauptsächlich waren es Juden aus den osteuropäischen Ländern und sowjetische Kriegsgefangene. Die Bewachung der Lager haben die Deutschen zusammen mit "Omakaitse", einer paramilitärischen estnischen Organization, die die Grundlage für die Formierung der 20.Division der Waffen-SS bildete, durchgeführt. Auf den Geländen der Konzentrationslagern gibt es Gedenkstätten. Ausserdem befindet sich am Fusse des Hügels, ungefähr einen halben Kilometer von dem Treffen der SS-Veteranen ein Friedhof und ein Denkmal den sowjetischen Kämpfern, die im Sommer 1944 bei der Befreiung Estland gefallen waren.
Fotos der letzjährigen Veranstaltung gibt es hier
Dieses Jahr gibt es Pläne einen Bus aus Warschau zu organisieren, der Teilnehmer einer Protestveranstaltung nach Sinimäe bringen soll. Näheres wird am Montag bekanntgegeben.
Sonntag, Juli 25, 2010
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