Paul Krugman, der berühmte Nobelpreisträger für Wirtschaft hatte keine Ahnung was sein Blogeintrag bei NY Times auslösen wird.
Der Blogeintrag handelt davon, dass Estland sich nicht allzu erfolgreich vorkommen sollte, denn was den BIP angeht, so hat Estland noch nicht den Stand 2007 erreicht, also vor der Krise.
Warum Krugman ausgerechnet Estland für sein Posting ausgewählt hat? Nun vielleicht muss Estland in USA von neoliberalen Wirtschaftswissenschaftlern als Beweis für ihr Model herhalten, dass strikte Sparmassnahmen, geringe Staatsschulden und möglichst geringe Steuersätze (vor allem flache Einkommenssteuer und keine Steuer auf reinivestierte Unternehmensgewinne) dazu führen, dass ein Staat erfolgreich wird, schliesslich hat Estland als einziges postsowjetisches Land den Euro einführen können und hat den größten BIP-Wachstum 2011 in der EURO-Zone vermeldet. Nun, laut Krugman, ist der Aufschwung nur darauf zurückzuführen, dass der Pendel zurückschlägt und Estland lediglich aus dem tiefen Loch der Depression herausklettert, wohin es 2008-2009 hineingestossen wurde.
Man könnte argumentieren, dass der Stand 2007 künstlich aufgeblasen war, die Konsumblase, die auf Pump finanziert war, platzte und das depressive Loch war lediglich die notwendige Korrektur, so dass wenn man noch weiter zurückgeht, sieht man, dass Estland stetig weiterwächst. Doch der estnische Präsident Toomas Ilves hat sich anders entschieden. Wozu gibt es denn moderne Kommunikationsformen wie Twitter:
Eins muss man Ilves lassen, trollen kann er sehr gut. Damit befindet er sich in einer guten Gesellschaft seiner Landsleute. Denn aus der Erfahrung kann ich sagen, wenn man einen Artikel in einer estnischen Zeitung veröffentlicht, muss man ein dickes Fell und gutes Selbstbewusstsein haben, um über dem Shitstorm, der gegen einen in Kommentaren gepostet wird, drüberzustehen. Genau das wünsche ich Paul Krugman, auch wenn der Troll der Präsident eines Landes ist, der Obertroll sozusagen.
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